Mangelhafte Berücksichtigung der absehbaren Ausweichverkehre in der Planung sowie mangelhafte Gegenmaßnahmen
Die ausgelegte Planung sieht die fünfspurige Einmündung der als „provisorische Er-schließungsstraße“ im Rahmen des Bebauungsplanes Nordbahnhof errichteten Caroline-Michaelis-Straße in die Invalidenstraße vor.
Hier würden die einmündenden Mehrverkehre (Prognose: bis zu 40.000 Kfz/Tag) in Sichtweite der auf der anderen Straßenseite nur ca. 50 Meter entfernten Eichendorff-straße in die Invalidenstraße einbiegen bzw. an der Eichendorffstraße vorbeifließen.
Entsprechend naheliegend ist die Routenwahl vieler Autofahrer durch die Eichend-orffstraße/Novalisstraße auf die Torstraße. Hier werden Ausweichverkehre generiert, die in dieser zukünftigen Quantität bis dato nicht vorhanden sind. Auf dieser Strecke können viele von der Bernauer Straße kommende Autofahrer leicht und nachvoll-ziehbar etliche Ampeln an den Kreuzungen Invalidenstraße/Chausseestraße und Chausseestraße/Torstraße vermeiden.
Die vorliegende Planung gibt keinen befriedigenden Hinweis der straßenbaulich und regulatorisch geeignet wäre, wie diese absehbare Entwicklung vermieden oder ein-geschränkt werden soll. Zu denken ist hier an die Umwandlung der Eichendorffstraße an eine a) Einbahn-straße, in die von der Invalidenstraße nicht eingefahren werden darf, b) an die bauli-che Herstellung mehrerer Schwellen in der Einfahrt in die Eichendorffstraße und/oder in eine optische Verengung der Eichendorffstraße, so dass sich nicht als „first choice“ für Autofahrer mit dem Ziel Torstraße ins Auge sticht. Die optimale Lösung wäre sicherlich eine Kombination all dieser Maßnahmen. Bisher ist die Planung jedoch unbefriedigend und aus Anwohnersicht in diesem Bereich abzulehnen.
Insgesamt ist festzustellen, dass die beabsichtigten verkehrspolitischen und baulichen Maßnahmen zu einer Erhöhung der Ausweichverkehre (Schleichverkehre) nicht nur in Eichendorffstraße/Novalisstraße sondern auch in Schlegelstraße und Borsigstraße führen werden.
Maßnahmen hiergegen wurden bisher überhaupt nicht erwogen und dargelegt. Es wird allerdings behauptet, dass der Ausbau der Invalidenstrasse zum „kleinen Innen-stadtring“ Verkehre aus Wohngebieten „bündeln“ würde und diese Wohngebiete ent-sprechend entlastet würden. Das Gegenteil ist hier der Fall.
Ggf. ist an Lärmschutzmaßnahmen in den angrenzenden Gebäuden zu denken. Auch die, wie bereits angesprochen, Ausweitung von Tempo-30-Zonen und Einbahnstraßenregelungen ist in diesen Straßen erforderlich.
Der Bereich Eichdorffstraße, Novalisstraße, Schlegelstraße, Borsigstraße wurde bisher in den Planungen (z.B. Anwohnerzahlen!) nicht untersucht und berücksichtigt.